Warum eine Rassismus Debatte nur funktioniert, wenn wir alle viel ehrlicher werden

Ich bin Christina, 38, blond, Norddeutsch. Ein typischer Fall von Whitespreading könnte man sagen.

Ich wage mich trotzdem auf das dünne Eis der Rassismus Kontemplation. Mein Gefühl ist, die Debatte könnte noch ein bißchen mehr Justierung in Richtung Ehrlichkeit vertragen.

Natürlich ist es wichtig, dass wir gegen Polizeigewalt in den USA demonstrieren. Ich bin froh, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt. Dieser Fall ist furchtbar, entsetzlich, zu verurteilen und hoffentlich mit Konsequenzen zu ahnden….jedoch ist es eine ziemliche Selbsttäuschung zu glauben, dass nur die Menschen in den Vereinigten Staaten dieses Problem haben. Wir haben dieses Problem doch auch!

Und Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter.  Ich glaube, es ist eine ziemliche Selbsttäuschung zu glauben, dass es diese eine kleine (oder große) Gruppe in Deutschland gibt, die Rassisten sind, zu denen man selbst aber nicht gehört.

Du kannst versuchen, die Welt mit dem Blick darauf, dass es die „anderen sind“ zu verändern. Ich glaube aber, es ist viel effektiver, wenn wir alle nochmal ne Schicht tiefer gucken.

Der Anfang muss sein, dass wir zuallererst bei uns selbst schauen, welche Überzeugungen und Vorannahmen wir gegen andere haben. Ich fange mal bei mir an. Mein Freund ist arabischstämmig, ich habe einen ganzen Blogartikel über meine Vorurteile verfasst, durch die ich gegangen bin. Donnerlottchen hatte ich Ängste, als wir zusammengekommen sind. Ihr könnt euch sicher sein, ich war nach Außen hin ein super weltoffener und toleranter Typ, aktiv in der Geflüchtetenhilfe, hatte einen durchmischten Freundeskreis usw.

Und doch traf mich mein eigenes Mindset wie der Schlag, als es plötzlich darum ging mich öffentlich zu einer Beziehung mit einem Araber zu bekennen. Das waren nicht die Gedanken, auf die ich stolz bin, oder die ich gern laut erzähle. Aber ich musste zugeben, dass ich schon so erzogen war, dass ich vor Arabern aufpassen soll und dass Menschen, die mit dem K-Wort bezeichnet werden, grundsätzlich irgendwie was böses haben, was man ihnen ja auch schon ansieht.

Völliger Schwachsinn natürlich….aber je mehr ich versuchte, mich diesen Gedanken zu widersetzen, umso unnatürlicher und gestellter wurde ich vor meinem gegenüber.

Es hilft nur eins: Ehrlich sein, sprecht über eure überalterten Annahmen und Überzeugungen, die man irgendwann mal gehört und übernommen hat, als man nicht besonders vernünftig denken konnte. Das heißt nicht, dass das etwas ist, was man heute bewusst glauben wollen würde. Aber je weniger wir ehrlich darüber sprechen, umso mehr steuern diese Dinge unser Leben. Und es heißt auch, dass es OK sein sollte, über sowas zu sprechen, ohne, dass man direkt verurteilt wird.

Es gibt diese Bezeichnung des „positiven Rassismus“. Es ist genau dann, wenn Du Dir unbedingt einen PoC (person/people of colour) in Deinen Freundeskreis holen musst, wenn Du Südamerikaner besonders magst, weil sie so toll tanzen können oder weil Du Menschen immer erstmal fragst, woher sie denn „eigentlich“ kommen…. Das ist die Kehrseite von der heimlichen Überzeugung – du versuchst, sie zu überspielen. Das nervt PoC übrigens genauso.

Ich und bestimmt viele, die dies lesen sind von einer Nachkriegsgeneration des zweiten Weltkriegs erzogen. Es wäre sowas von Bullshit an dieser Stelle zu glauben, dass all das, was wir von unseren Großeltern, Lehrern, und Eltern noch vor ein paar Jahrzenten beigebracht bekommen haben, pure Menschenliebe gegenüber anderen Kulturen gewesen wäre. Und auch diese Menschen will ich an dieser Stelle nicht verurteilen oder verantwortlich machen.

Verantwortlich sind nur für uns selbst und für unser Gedankensystem, in dem wir leben. Wir sind nicht unsere Gedanken, und wir können lernen, im eigenen Denken was zu verändern. Aber um das zu erreichen, müssen wir erstmal sehen, wo genau wir stehen und was vorhanden ist. Eine Art Bestandsaufnahme, ohne, dass wir schon im Vorwege etwas gar nicht erlauben, dass es da sein darf. (kleiner Tipp, wenn es Dich wahnsinnig nervt, was jemand anderes sagt ist das genau der Bereich, in dem Arbeit für Dich selbst zu tun ist)

Willst Du einen Weg gehen, der zu mehr Authentizität führt, die dich dann im Außen auch wirkungsvoller werden lässt? Sende mir eine Nachricht und ich zeig Dir, wie man mit den Avatar Techniken genau diese Selbstreflektion erreichen kann und damit die Welt zu einem besseren Platz macht.

*Die verwendeten Begriffe in diesem Artikel sind im Kontext zu sehen, und dienen zur Verdeutlichung.

Die Mission von Avatar in der Welt ist es, ein Katalysator zu sein für die Integration von Glaubenssystemen. Wenn wir erkennen, dass der einzige Unterschied zwischen uns unsere Überzeugungen sind, und dass Überzeugungen sehr leicht kreiert und diskreiert werden können, wird das Spiel um richtig oder falsch allmählich aufhören, ein Spiel des gemeinsamen Kreierens wird sich entfalten, das Frieden in die Welt bringen wird.

Harry Palmer, Author der Avatar Unterlagen

× Ist Dir Kontakt über Whatsapp lieber?