Die Frage, wie verbessere ich meine Wahrnehmung, ist vermutlich so alt, wie es Menschen gibt.
Stell Dir vor, wir alle laufen durch die Welt mit VR Brillen, die genau das vor unserer Linse zeigen, was wir selbst als Ideen, Vorstellungen und Bilder erschaffen. Wenn wir uns angegriffen fühlen, sehen wir den Angreifer. Wenn wir voller Mitgefühl sind, sehen wir etwas, was unser Herz erwärmt. Und wenn uns andere Menschen egal sind, laufen wir durch eine Welt, in der einfach jede Menge „egal“ ist.
Eine Absicht der VR Brille ist, dass die virtuelle Realität so real wie möglich empfunden wird – quasi so real, dass wir total vergessen, dass wir eine VR Brille auf haben.
Unser Bewusstsein ist auf ähnliche Art und Weise programmiert, wie eine VR Brille. Unser Bewusstsein filtert, was und wie wir wahrnehmen. „Wie verbessere ich meine Wahrnehmung?“ zur Beantwortung dieser Frage, müssen wir noch einen Schritt zurückgehen.
Wie wir unsere Wahrnehmung filtern
Dafür hole ich mal ein wenig aus. Ich selbst ertappe mich immer wieder dabei, dass ich schon weiß, ohne wirklich zu schauen oder hinzuhören. Ich WEISS JA SCHON, was meine Mutter gleich wieder sagen wird, ich WARTE SCHON auf den immer gleichen Spruch von meinem Chef oder ich RECHNE DAMIT, dass das Wahlergebnis bei einer Wahl so ausfällt, als würde sich wieder nichts ändern. Meine Wahrnehmung ist manchmal sehr viel mehr geprägt von Annahmen als davon, wirklich zuzuhören, hinzuschauen und oder zu beobachten. Wenn mal vollkommen präsent ist mit dem, was gerade passiert, erkennt man sehr schnell Unterschiede, Veränderungen oder auch, wie einzigartig jeder Moment ist. Mehr Wahrzunehmen, was wirklich ist, kann man trainieren.
Vermutlich kann sich jeder an die eigene Nase fassen und an Momente im eigenen Leben erinnern, bei denen wir einfach nur wieder einmal das bestätigt bekommen wollten, was wir eh schon „wussten“. Wo wir aus Mücken Elefanten gemacht haben, und sich dieser Elefant dann tatsächlich real anfühlte. Die Krux an der Geschichte, es gibt oder gab gar keinen Elefanten in der wirklichen Welt, wir sind Experten darin Elefanten in unserem Kopf zu erschaffen.
Der Weg zurück
Der Weg zurück beginnt damit, dass Du übst, besser hinzuschauen, Dinge zu entdecken, die Du noch nicht wusstest, Dich einzulassen. Das mag zu Beginn anstrengend sein und wenn es Dir so geht wie mir, wird Dir Dein Mind versuchen einzureden, dass dies nun wirklich „Zeitverschwendung“ ist. Probiere es trotzdem. Du trainierst den Weg zurück in die Überschneidung der „Welten“, in der echte Verbindung mit Menschen stattfindet, man Konsequenzen besser vorhersehen kann und aufhört sein Inneres auf das Äußere zu projezieren, wo Leben passiert. Je besser Du darin wirst, dies zu erreichen, je mehr Erfolge wirst Du in Deinem Leben erkennen können. Vielleicht lösen sich auf einmal Konflikte, oder ein alter Ärger verschwindet. Und vielleicht werden sich Dinge nach vielen Jahren Wiederholung das erste Mal anders entwickeln. Im jetzigen Moment wird man ziemlich wach. Dinge sind interessant, befreiend und überraschend.
Schwierig sagst du? Ja, das mag sein.
Ich habe diesen „VR-Brillen-Abnehm-Weg“ durch das Avatar Training gefunden, ich konnte die Frage, wie verbessere ich meine Wahrnehmung, für mich beantworten. Für mich war es die wildeste Reise in mein Bewusstsein, die ich je gemacht habe. Und nicht nur das, es war und ist auch eine der Wichtigsten.